Teil 3 – Empfehlungen von 4 bis 6 Jahre (Kindergartenalter)
„Kinder wissen meist, was sie wollen, aber sie wissen oft noch nicht, was sie brauchen.“
Kennen Sie das?
Wenn Kinder klein sind: Fernseher oder Tablet sind an – sofort sind unsere Kinder fasziniert und ruhig.
Wir können
- unsere Arbeiten erledigen,
- durchatmen und uns erholen,
- stressfrei längere Autofahrten mit der Familie machen,
- werden endlich nicht mehr ständig mit Wünschen und Bedürfnissen genervt…..
Wenn die Kinder dann grösser sind: Nur noch am Handy!
- kannst du mir mal in der Küche helfen? – Jetzt nicht!
- Wann machst du eigentlich deine Hausaufgaben? – Später!
- Bist du immer noch wach – es ist schon nach 11? – Na und?
- Kannst du nicht mal beim Essen ohne Handy sein? – Ähm, was?
Studien zeigen, dass eine gesunde (Gehirn-) Entwicklung der beste Garant dafür ist, dass Kinder im Jugend- und Erwachsenenalter digitale Medien kompetent und mündig nutzen können. Daher ist die Frage: Können digitale Medien eine gesunde Gehirnentwicklung fördern oder erweisen sie sich dafür als hinderlich oder sogar schädlich?
Wir wissen heute: Besonders in den ersten Lebensjahren spielen Bildschirmmedien eine unheilvolle Rolle, denn sie wirken umso mehr entwicklungshemmend, je häufiger sie genutzt werden.
Bereits Kleinkinder zeigen dabei schnell erste Anzeichen von suchtähnlichem Verhalten. Ausserdem kann es leicht zu Störungen in der Gehirnentwicklung kommen mit fatalen Konsequenzen.
Nehmen Sie für Ihr Kleinkind Zeit und beschäftigen Sie es nicht mit Bildschirmmedien.
Eine frühe Mediennutzung in Familien und Schule ist kurzsichtig, hochriskant und kontraproduktiv: Sie gründet sich nicht auf Erkenntnisse der pädagogischen und neurobiologischen Wissenschaft. Die weitverbreitete Meinung „Wer sein Kind nicht früh genug an die Medien heranführt, verbaut ihm seine Zukunft“ ist ein verhängnisvoller Irrtum.
Diese Ansicht folgt unkritisch den Forderungen und den Vermarktungsinteressen der Medienkonzerne, die frühe Mediennutzung mit Fortschrittsbegriffen bewerben und in den Ministerien mit Hilfe von Lobbyorganisationen durchsetzen: „ Grenzenlose Hoffnungen werden geschürt, damit digitale Produkte unseren Alltag durchdringen.“
Es scheint paradox, aber die wissenschaftliche Erkenntnis lautet:
Ein zu früher Medienkonsum behindert die Entwicklung von genau den Schlüsselkompetenzen, die für die mündige Beherrschung der digitalen Medien später gebraucht wird.
Wir Eltern sind Vorbilder für unsere Kinder
Durch das, was Eltern ihren Kindern vorleben, prägen sie deren Verhaltensweisen, Einstellungen und Gefühle. Ihr Vorbild prägt ihre Kinder mehr als alle anderen Erziehungsmassnahmen: Es kann daher die gesunde Entwicklung ihrer Kinder massgeblich unterstützen oder auch erschweren.
Deshalb ist es wichtig, dass gerade Sie als Eltern nicht durch Smartphone und Internetnutzung ständig absorbiert werden und dadurch immer weniger Zeit für Ihre Kinder haben.
Achten Sie darauf, Ihre Aufmerksamkeit ganz dem Kind zu widmen, wenn Sie mit ihm zusammen sind. Ein Smartphone oder Tablet stört. Je mehr Sie mit ihren Kind sprechen und auch nonverbal kommunizieren, desto besser entwickelt ihr Kind seine Sprachfähigkeiten, sein Denken und Fühlen. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten am Tisch sollten Bildschirmmedien für alle Familienmitglieder tabu sein.
Was brauchen Kinder für ihre gesunde Entwicklung?
- Für die Ausbildung der Sinne und der sensomotorischen Integration benötigen Kinder vielfältige und unmittelbare Erfahrungen: Naturphänomene, Landschaftserlebnisse, Erfahrungen mit Tieren, mit Instrumenten usw.
- Für die Ausbildung der Feinmotorik und der Kreativität sind vielfältige Anregungen zum Malen, Basteln, plastischen Gestalten usw. sehr hilfreich. Die wiederholte Erfahrung des Kindes, dass es vieles auch selbst machen kann, trägt zu seiner Selbstsicherheit bei.
- Die kognitive Entwicklung wird gefördert durch viel Bewegung.
- Echtes statt virtuelles Spielen fördert die Kreativität.
- Eine überschaubare räumliche Umgebung und ein rhythmisch sich wiederholender Tagesablauf geben Sicherheit.
- Der unmittelbare Kontakt mit anderen Menschen regt die Sprachentwicklung an.
- Viel Körperkontakte mit anderen, vor allem in der Familie regt alle Sinne an.
So wirken Bildschirmmedien im Kindergartenalter
Alle Bildschirmmedien, wie TV, PC, Smartphone, Gameboy usw. sprechen nur Augen und Ohren an. Die anderen Sinne werden kaum gefördert. Das behindert die Ausbildung zb. der Feinmotorik, aber vor allem die der sensomotorischen Integration.
Ausgedehnter oder häufiger Konsum von Bildschirmmedien ersetzt die Zeit, die das Kind mit anderen Menschen zubringen kann, und kürzt die Zeit für die unmittelbaren Kontakte mit der analogen Welt.
Bildschirmmedien reduzieren den sprachlichen Austausch mit anderen Menschen und die kindliche Fantasie verkümmert durch fremde Bilder. Zwar fesseln sie zunächst unruhige Kinder vor dem Bildschirm, danach aber nimmt die Unruhe zu.
Die Zeit am Bildschirm verringert den Bewegungsradius der Kinder und fördert Bewegungsarmut. Daher sind Übergewicht, Haltungsschäden sowie Kurzsichtigkeit keine Seltenheit. „Der aktuelle BLIKK-Studie zufolge nutzen 70 % der Kinder im Kita-Alter das Smartphone ihrer Eltern täglich mehr als eine halbe Stunde lang. Die Folgen sind Sprachentwicklungs- und Konzentrationsstörungen, körperliche Hyperaktivität, innere Unruhe bis hin zu aggressiven Verhalten.“
Tipps für eine verantwortungsvolle Medienerziehung im Kindergartenalter
- Keine Bildschirmgeräte im Kinderzimmer
- Fernsehen sollte auf 10 bis 20 Minuten am Tag – aber nicht jeden Tag – und einmal die Woche auch mal eine halbe Stunde begrenzt sein.
- Wenn ein Kind ein Kinderfilm sehen will, dann schauen Sie sich den Film mit ihm gemeinsam an. So hat man einerseits eine gemeinsame Unterhaltung und anderseits kann das Kind seine Fragen und Erlebnisse unmittelbar mit Ihnen teilen.
- Die Grosseltern mit ins Boot holen. So können die von den Eltern aufgestellten Regeln stressfreier umgesetzt werden. Absprachen mit den Eltern der befreundeten Kinder können ebenfalls sehr hilfreich sein.
- Keine Filme schauen welche Gewalt darstellen und Angst auslösen.
Nebst dem Medienverhalten von Kindern, möchte ich Sie jedesmal über die Gefahren von Hochfrequenten Strahlen sensibilisieren. Viele der modernen Bildschirmmedien (Tablets, Smartphones usw.) senden hohe Strahlen aus. Diese Strahlen können gesundheitsschädlich sein, was aus vielen wissenschaftlichen Studien zu entnehmen ist. Gerne berate ich Sie über Möglichkeiten, wie man elektromagnetische Strahlen reduzieren oder auch sanieren kann. Bei Fragen dürfen Sie sich bei mir melden. Ich helfe ihnen bei der Suche von Erdstrahlen und der Messung elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Felder.
Viele der Informationen stammen mehrheitlich aus dem Buch „Gesund aufwachsen in der digitalen Medienwelt“, herausgegeben von Diagnose:media (diagnose-media.org).
Vorschau über das Thema von Morgen
Morgen werde ich etwas über das Medienverhalten von Kindern im Alter von 6 bis 9 sowie 10 bis 16 Jahren schreiben. Auf was sollte man achten und wieviel digitale Medien für ihr Kind gut ist. Welche Kindersuchmaschinen sind ratsam und wie kann man einen PC kindergerecht einrichten? Welche Aufgabe haben Eltern in diesem wichtigen Thema? Thementitel: Empfehlungen von 6 bis 9 Jahre sowie 10 bis 16 Jahre.
Schlagworte: Digitale Medienwelt
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